Navigation auf uzh.ch

Suche

Open Science

Rankings

Der Nutzen und der Einfluss von Rankings auf die Wissenschaft werden seit Längerem kontrovers diskutiert. Rankings legen den Fokus oft auf messbaren Output, was zu falschen Anreizen führen kann: etwa die Anzahl der Publikationen zu erhöhen, anstatt Gewicht auf die inhaltliche Qualität zu legen. Zudem suggerieren Rankings, dass sie die vielfältigen universitären Leistungen in Forschung und Lehre umfassend messen. Angesichts der Reduktion der Indikatoren auf einen Score und dem Fokus auf quantitative Kriterien ist dies jedoch nicht möglich.

Die UZH hat sich aufgrund dieser divergierenden Haltungen dazu entschieden, dem THE Ranking keine Daten mehr zu liefern.

Die Universität Zürich engagiert sich seit Jahren national wie international für eine offene Wissenschaftskultur. Open Science umfasst einen offenen Austausch, Transparenz und Reproduzierbarkeit und fördert Qualität, Effizienz sowie Impact von Forschung. Die UZH hat zudem die internationale Vereinbarung zur Reform der Evaluation von Forschungsleistungen (Agreement on Reforming Research Assessment) der European Science Foundation, der European University Association und weiteren Organisationen unterzeichnet, in der Qualität statt Quantität im Zentrum steht. Die UZH ist überzeugt, dass die wissenschaftliche Qualität massgebend für alle forschungspolitischen Entscheide sein soll.

Warum steigt die UZH aus dem THE-Ranking aus?

Die Universität Zürich (UZH) engagiert sich seit Jahren national wie international für eine offene Wissenschaftspraxis (Open Science), die einen offenen Austausch, Transparenz und Reproduzierbarkeit umfasst, und die Qualität, Effizienz sowie den Impact von Forschung fördert. Seit Längerem wird der Nutzen und der Einfluss von Rankings auf die Wissenschaft kontrovers diskutiert. Die Methodik, die zur Errechnung von Rankings verwendet wird, ist zum Teil intransparent und umstritten. Der Fokus liegt auf messbarem Output, was zu falschen Anreizen führt: etwa die Anzahl Publikationen zu erhöhen, statt Gewicht auf die inhaltliche Qualität zu legen.

Schliesslich suggerieren Rankings, dass sie die vielfältigen universitären Leistungen in Forschung und Lehre umfassend messen, was jedoch angesichts der Reduktion der Indikatoren auf einen Score und dem Fokus auf quantitative Kriterien nicht möglich ist. Rankings messen Leistung und Qualität ungenügend, berücksichtigen zum Teil die falschen Aspekte und wirken sich auch kontraproduktiv auf strategische Ziele von Universitäten wie die Förderung offener Wissenschaftspraktiken aus. Auch im Zuge der Reform der Evaluation von Forschungsleistungen werden Rankings kritisch beurteilt.

Aufgrund divergierender Haltungen zu Times Higher Education (THE) hat sich die UZH entschieden, dem THE-Ranking keine Daten mehr zu liefern. Sie prüft zudem die weiteren Rankings wie Shanghai-, QS- und US News & World Report Ranking. Die UZH tut damit einen weiteren Schritt, um einen transparenten, offenen, effizienten sowie fairen und inklusiven Forschungsplatz zu gestalten, der es Forschenden ermöglicht Spitzenforschung zu betreiben. Die UZH ist überzeugt, dass die wissenschaftliche Qualität im Zentrum aller forschungspolitischer Entscheide stehen sollte, dass offene Wissenschaftspraktiken dazu einen wichtigen Beitrag leisten, und dass Rankings darauf keinen negativen Einfluss haben dürfen.

Warum steigt die UZH nicht zeitgleich aus anderen Rankings aus?

Die Voraussetzungen, Bedingungen und die Methodik sind nicht bei allen Rankings gleich. Bei einigen muss eine Universität aktiv Daten liefern, bei anderen wird sie ohne aktive Teilnahme oder eigenes Zutun bewertet. Die UZH prüft daher zurzeit die weiteren Rankings.

Ist der Ausstieg aus dem THE-Ranking Teil der Reform der Forschungsevaluation der UZH?

2022 hat die UZH das Agreement on Reforming Research Assessment der European Science Foundation, der European University Association und weiteren Organisationen unterzeichnet – gemeinsam mit mehr als 350 Institutionen aus über 40 Ländern. Die internationale Vereinbarung hat zum Ziel, einen weltweiten Reformprozess bei der Beurteilung von Forschungsleistungen anzustossen, um Qualität und Impact von Forschung zu verbessern. Die Vereinbarung legt zehn Grundsätze fest, die den unterzeichnenden Institutionen zur Orientierung ihrer internen Reformbemühungen dienen.

Mit dem Ausstieg aus dem THE-Ranking tut die UZH einen ersten wichtigen Schritt, um die Empfehlung, Rankings bei der Beurteilung von Forschungsleistungen zu vermeiden, umzusetzen. Damit soll vermieden werden, dass die in internationalen Rankings verwendeten Kriterien, die für die Bewertung von Forschenden ungeeignet sind, sich auf deren Beurteilung auswirken.

Wie wird sich der Ausstieg aus dem THE-Ranking auf die Attraktivität der UZH für internationale Studierende und Forschende auswirken?

Die UZH empfiehlt allen zukünftigen Studierenden, Inhalt und Art der Studienprogramme zu vergleichen, sowie interessierten Forschenden und möglichen Partnerinstitutionen, Forschungsprogramme, Wissenschaftskultur und Arbeitsbedingungen der UZH zu prüfen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Lehr- und Forschungsangebot ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Start an jeder Universität – und viel aussagekräftiger als ein Ranking. Daher erwartet die UZH keine negativen Auswirkungen auf ihre internationalen Beziehungen.

Wo liegen die Probleme mit Rankings?

Seit Langem sind Rankings zur Messung von Qualität und Leistungen von Universitäten umstritten.

Es wird jeweils ein Set von Indikatoren erstellt, das verschiedene Aspekte von Forschung und Lehre abzubilden versucht, aber letztlich werden die verschiedenen Facetten auf einen Score als Grundlage für die Rankings reduziert, der der Multidimensionalität der universitären Gesamtleistung in Lehre und Forschung nicht gerecht wird.

Für das THE-Ranking müssen die Universitäten Daten für das Ranking beitragen, was mit beträchtlichem Aufwand verbunden ist. Die Datenerhebung und die Methodik zur Auswertung, die dem Ranking zugrunde liegen, sind nur teilweise transparent und nachvollziehbar. Zur Berechnung der Gesamtpunktezahl wird hauptsächlich auf quantitative Indikatoren abgestützt, bei denen Forschungsleistungen im Zentrum stehen. Zählbare Ergebnisse wie die Anzahl Publikationen erhalten so ein unverhältnismässig starkes Gewicht gegenüber weiteren zentralen Leistungen, die eine Universität für Lehre, Forschung und Gesellschaft erbringt. Rankings suggerieren eine Leistungsmessung, die weder ganzheitlich noch überprüfbar ist, und im besten Fall ein unvollkommenes, im schlechtesten Fall ein stark verzerrtes Bild einer Universität wiedergibt.